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Fortbildung 8.12.2016 - Nachlese

© Roland Pulsinger

Unter der bewährten Leitung von Heinz Breza fand heuer wieder die alljährliche Fortbildung auf der Theresianischen Militärakademie (TherMilAk) statt. Über 50 Ausbildner widerstanden der Versuchung des Einkaufsfeiertags und fanden sich bei äußerst frischen Temperaturen in der ehrwürdigen Reithalle ein. Auch Präsident Dr. Richard Schmitz stattete den Kursteilnehmern nach der Mittagspause einen besuch ab, und überzeugte sich von der Qualität der Veranstaltung.

Wie immer war alles perfekt organisiert. Obstlt Pulsinger hatte von den erhöhten Sitzreihen, Leinwand und Verlängerungskabeln, bis über die, teilweise fremden, Pferde für den praktischen Teil, alles bestens und zeitgerecht im Griff. Auch der Kinder !!! – punsch für die frierenden Teilnehmer durfte nicht fehlen. Ehefrau Andrea Pulsinger schwang am Vormittag zur Verköstigung der hungrigen Teilnehmer den Kochlöffel und fand am Nachmittag noch Zeit, zwei Pferde im praktischen Teil zu reiten – multitaskingfähig eben! Das Essen war prima und auch für die Getränke, die Weihnachtsbäckerei und den Kaffee war nichts zu bezahlen.

Heinz Breza hatte sich bemüht, dem Thema „Vom Fohlen zum Reitpferd“ Rechnung zu tragen. DI Liebscher und Anja- Luise Wessely-Trupp boten einen Überblick über die Fohlen- und Jungpferdezeit. Vor allem die Betonung auf der Tatsache, dass Pferde zwar nicht nur von Luft und Liebe leben- sich ohne diese aber nicht optimal entwickeln können, war aus dem Munde von Profis sehr erfreulich zu hören.

Auch der Punkt Anreiten, kommentiert von Michael Rösch, war von Ruhe und Kompetenz geprägt. Fehler, die man beim Anreiten macht, rächen sich nun einmal auf lange Zeit hindurch… und haben schon viele Pferde negativ für ihr Leben geprägt.

Dazu demonstrierte Obstlt. Pulsinger mit seinem Team zuerst das Anlongieren eines jungen Pferdes sowie das erste Aufsitzen und danach mit 3 Pferden, wie das Freispringen durchgeführt werden kann. Michael Rösch erklärte, welche Hindernisse dazu verwendet, und in welchen Abständen diese aufgebaut werden sollten, und verwies auf die unterschiedlichen Springtechniken der Pferde.

Die „Sprechtechnik“, vorgetragen von Vera Schmitz, rief im Vorfeld bei einigen ein wenig Skepsis hervor, "... wofür brauchen Trainer und Reitlehrer Sprechunterricht?" Doch konnte Vera Schmitz diese mit einem lebendigen und sehr informativen Vortrag überraschen. Das wichtigste Werkzeug des Unterrichtenden ist die Stimme, Vera Schmitz gab einen kurzen Einblick wie Trainer und Schüler verständlicher und besser kommunizieren können. Eine halbe Stunde lang fesselte sie ihre Zuhörer und zeigte anhand von Beispielen und kleinen Übungen wie auch der Reitsport von einer geschulten Stimme profitieren kann.

Den Abschluss machte Heinz Breza mit einem Überblick über die Seitengänge, wofür sie gut sind, was Richter sehen wollen, und Ausbildner sehen sollten. Nach einer theoretischen Einleitung wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt. Mit dem ersten Pferd zeigte Andrea Pulsinger verschiedene Schenkelweichübungen und erste versammelnde Lektionen. Manuel Radakovits ritt jene Seitengänge im Trab und Galopp, die beim Turnier in einer M-Dressur verlangt werden. Bei der Beurteilung der verschiedenen Ausführungen wurde viel über den Grad der Abstellung im Schulter- und Kruppherein sowie den Blickwinkel der Richter diskutiert. Mit dem dritten Pferd, wieder von Andrea Pulsinger geritten, wurden verschiedene Übungen und Kombinationen von Seitengängen demonstriert, welche die Längsbiegung, Geschmeidigkeit und Durchlässigkeit des Pferdes verbessern können.

Obwohl manchem Teilnehmer bei den letzten Traversalen langsam die Konzentration abhandenkam, was wohl den mittlerweile gänzlich eingefrorenen Fingern und Zehen geschuldet war, war dieser Vortrag sehr informativ und hat vielleicht die eine oder andere Unklarheit, wie Seitengänge am Turnier gezeigt werden sollen, ausgeräumt.

Abschließend ist zu sagen- es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut- bitte nächstes Jahr wieder!!!

Daniela Attorf

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