Diszanzreiten

Distanzreiten entspricht wohl von allen Pferdesportarten der Natur und der ursprünglichen Verwendung des Pferdes am meisten. Es geht dabei nur darum, mit einem gesunden Pferd eine lange Strecke, das sind bis zu 160 km - die klassischen 100 Meilen- in einem Tag zurückzulegen. Das Pferd steht dabei unter ständiger Überwachung durch einen Tierarzt. Langstreckenreiten stellt außerordentlich hohe Anforderungen an Pferd und Reiter, ist aber auch das totale Partnerschaftserlebnis zwischen Reiter und Pferd in freier Natur.
Distanzsport hat eine lange Tradition. Man denke nur an die in der Monarchie berühmten Ritte Wien-Berlin und Wien-Budapest, damals vor allem als militärische Leistungsprüfung ohne tierärztlichen Kontrollen ausgetragen. Während in Ländern wie den USA, Frankreich, England oder Deutschland das Distanzreiten als Zivilsport bald eine Renaissance erlebte dauerte es in Österreich bis 1980, bis der BFV f. Reiten u. Fahren in Österreich probeweise erste Distanzritte veranstaltete. 1983 wurde Distanzreiten international von der FEI anerkannt und ab 1984 werden abwechselnd jedes Jahr Europameisterschaften und Weltmeisterschaften über 160 km ausgetragen, die 1985 auf Grund der damaligen österreichischen Erfolge sogar in Österreich stattfanden.

In Österreich werden jedes Jahr Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene abgehalten, es gibt Ritte über 15 bis 40 km, die in Idealzeit zu reiten sind. Neben diesen Schnupperbewerben gibt es reguläre Distanzritte auf Zeit über 60, 80, 100, 120 und 160 km, für die man eine Startkarte und ein eingetragenes Turnierpferd braucht und die bei 6- 10 Veranstaltungen pro Jahr in vielen Bundesländern ausgetragen werden.

Distanzreiten ist der ideale Sport für Wanderreiter, die etwas mehr von ihrem Pferd und sich verlangen wollen, für alle, die sich mit ihrem Pferd nirgends so wohl fühlen wie allein in der freien Natur und für alle, die Ihr Pferd wirklich von Grund auf kennen- und verstehen lernen wollen.

 

Referent: Florian Adensamer